Anonym surfen im Internet

Grundsätzlich ist es sehr schwierig, die Anonymität im Internet zu gewährleisten. Denn jede Internet-Verbindung erfordert eindeutige Adressen und diese können schließlich einzelnen Rechner und damit einzelnen Nutzern zugeordnet werden. Das Internet ermöglicht allerdings auch unterschiedliche Anonymitätsformen, wenn man sich der richtigen Dienste zu bedienen weiß. Hierfür werden jeweils die Adressen oder der komplette Datenverkehr verschleiert oder über so unterschiedliche Netzwerke verteilt, dass eine Aufhebung der Anonymität nur noch schwer möglich ist oder gänzlich unterbunden wird.

Man spricht in diesem Zusammenhang von der IP-Adresse, die bei jeder Internetverbindung dem verbundenen Rechner automatisiert zugeordnet wird. Zwar vergeben die Internet-Provider bei jedem neuen Verbindungsversuch eine neue IP-Adresse, doch da diese Zuordnung jeweils gespeichert wird, ist es im Nachhinein möglich, jedem einzelnen Zugriffsvorgang einer bestimmten Person zuzuordnen.

Möglichkeiten für Anonym surfen im Internet

Anonymisierungsversuche laufen daraus hinaus über eine Veränderung der IP-Adresse die Identität zu verschleiern; ergänzend kann auch der komplette Datentransfer verschlüsselt werden. Hierfür können sogenannte Proxy-Server oder ein virtuelles private Netzwerk (Abkürzung VPN) genutzt werden.

Beim Proxy-Server werden die Anfragen eines Endnutzers bzw. die von ihm abgeforderten Daten über einen oder mehrere weitere Rechner geleitet. Im Protokoll des Providers erscheint dann nicht die eigentlich benutzte Internetadresse, sondern lediglich die IP-Adresse des Proxys, woraus man nicht mehr schließen kann, welche eigentliche Ressource genutzt werden sollte. Allerdings können die Proxy-Protokolldateien die Zugriffe von Rechner protokollieren. Eine Abgleich dieser Protokolle mit den Server-Protokollen beim Provider hebt dann die Anonymität wieder auf. Proxys haben darüber hinaus oft den Nachteil, dass sie den Datenverkehr sehr langsam werden lassen. VPNs sind da leistungsfähiger, auch wenn ihr Einsatz häufig mit Kosten verbunden ist.

VPNs haben gegenüber den Proxys den Vorteil, dass sie nicht nur die Adresse, sondern auch den kompletten Datenverkehr verschlüsseln. Das VPN sorgt für einen nach außen abgeschlossenen Netzverkehr zwischen den Rechnern, die miteinander verbunden werden sollen. Für den Datentransfer wird praktisch eine Art Tunnel verwendet. Die Verschlüsselung sorgt dafür, dass die Daten nicht mehr Anwendungen, Rechnern oder Nutzern zugeordnet werden können. Diese Vorgehensweise hat auch den Vorteil, dass sicherheitsrelevante Daten (Passwörter, Online-Banking) nicht mehr erkannt werden können, selbst wenn die Nutzer sich im gleichen Netzwerk befinden. Der Anwender von VPN baut eine private Netzwerkverbindung auf, die kein Unbefugter mehr für sich auslesen kann. Es entstehen auch keine Protokolldateien, die später genutzt werden können, um konkretes Nutzerverhalten wieder transparent zu machen.